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Produktion

Jeder Rahmen ist ein Unikat und wird entsprechend den Bedürfnissen und Wünschen des Kunden auf Maß hergestellt.

Zu Beginn werden Anatomie und Vorlieben des Fahrers sowie Einsatzzweck des Rades abgeklärt. Mit diesen Angaben wird die Rahmengeometrie entwickelt, gezeichnet und mit dem Kunden abgestimmt. Dabei werden auch die gewünschten Anlötteile, die Verbindungsmethode sowie die Rohrabmessungen festgelegt.

Entsprechend der Rahmenzeichnung werden die Rohre auf Länge und Passung gebracht. Die Rahmenlehre dient dazu, alle Winkel- und Längenmaße sowie die Passungen der Rohre zu überprüfen. Dazu werden die Rahmenrohre noch lose in die Lehre eingelegt und evtl. notwendige Korrekturen durchgeführt.
Entlüftungs- und Entwässerungsöffnungen werden gebohrt sowie Anlötteile, wie z.B. Flaschenhalterösen, Zugdurchführungen etc. angebracht.
Die Rohre werden an ihren Enden innen und außen gereinigt, mit Flussmittel versehen und zu kleineren Baugruppen verlötet.  Ich verbinde dazu das Steuer- mit dem Unterrohr und das Sitzrohr mit dem Tretlager-gehäuse. Diese beiden Baugruppen werden zusammen mit dem angepassten Oberrohr in der Rahmenlehre überprüft, geheftet und anschließend außerhalb der Lehre verlötet. Zwischen jedem dieser Arbeitsschritte erfolgt eine Kontrolle und wenn notwendig Korrektur auf dem Messtisch.
Danach wird der Hinterbau hergestellt. Hierzu werden die Kettenstreben auf Länge gebracht und die Passungen für das Tretlagergehäuse und die Ausfallenden gefertigt. Auch hier verbinde ich zunächst die Kettenstreben mit den Ausfallenden zu zwei kleinen Baugruppen. Nach der obligatorischen Kontrolle auf dem Messtisch / in der Lehre wird eine Kettenstrebe mit dem Tretlagergehäuse verlötet, auf dem Richttisch überprüft und nötigenfalls ausgerichtet. Die dazugehörige Sitzstrebe wird angepasst, geheftet und gelötet. Die zweite Hinterbauhälfte wird analog hergestellt, wobei die bereits angelötete Hinterbauhälfte als "Lehre" dient.

Die Aufteilung des Herstellungsprozesses in kleine Baugruppen erlaubt es mir, Spannungen im Rahmen reduzieren und evtl. auftretenden Verzug an den einzelnen Baugruppen korrigieren zu können ohne das dies Auswirkungen auf den gesamten Rahmen hat.

Als letzte Lötarbeiten werden Kettenstreben- und Bremsstege bzw. Bremssockel etc. angelötet.

Wenn alle Lötarbeiten abgeschlossen sind, wird der Rahmen für die Lackierung / Beschichtung von Flussmittelresten befreit, die Lötstellen - soweit erforderlich - gefeilt bzw. geschliffen, Edelstahlteile gebürstet und / oder poliert.

Natürlich kann der Kunde auch bei der Lackierung seine Ideen und Wünsche mit einbringen. Sie können mir dazu Links mit Bildern schicken, eine Beschreibung oder Skizze geben. Ich werde zusammen mit dem Lackierer oder Beschichter versuchen, Ihre Wünsche in die Realität umzusetzen. Hier ein Beispiel einer ersten Kundenskizze für eine sehr aufwändige vierfarbige Rahmenlackierung:


Skizze: Martin B.

Nach der Lackierung / Pulverbeschichtung, die als Einziges außer Haus erledigt wird, werden die Gewinde und Lagersitze nachgeschnitten bzw. -gefräst und der Rahmen mit einer Hohlraumversiegelung versehen.

 

 

Material

Ich arbeite mit Stahl und Edelstahl. Nicht weil ich meine, man könnte aus anderen Materialien keine guten Rahmen bauen, sondern weil ich im Stahl das größere kreative Potential sehe. Stahl erlaubt unterschiedliche Verbindungstechniken: geschweißt, muffenlos, gemufft oder „bilaminate“ gelötet. Durch die unterschiedlichen Verbindungsmethoden ergeben sich unzählige eigenständige Gestaltungsmöglichkeiten. Bei keinem anderen Material kann man so unterschiedliche Lösungen z.B. für die Anlegung der Sitzstreben an das Sitzrohr beobachten. Das kreative Potential, welches im Werkstoff Stahl steckt, fasziniert mich. Aus dieser Faszination hat sich meine Arbeitsmethodik entwickelt. Ich arbeite überwiegend mit sehr geringem Maschineneinsatz. Dies erlaubt es mir, jedes Detail individuell und teilweise spontan zu gestalten. Rahmenbauteile, wie z.B. Muffen, sind für mich Rohmaterial, das es zu bearbeiten und zu gestalten gilt. Im Kontrast zu der handwerklichen Arbeitsweise, verwende ich auch „high-tech“-Verfahren – z.B. 3-D-Laserzuschnitt - zur Herstellung mancher Rahmenbauteile. Der Gestaltungsprozess verlagert sich von der Werkbank an den Computer, mit dem alle erforderlichen Daten für die Teile-Produktion außer Haus generiert werden.

Rohre:
Es kommen ausschließlich hochwertige Stahl- und Edelstahlrohre von renommierten Herstellern zum Einsatz. Ich verwende überwiegend Rohre von europäischen Produzenten wie Columbus, Dedacciai und Reynolds allerdings auch vereinzelt Rohre von True Temper und KVA. Um den Kunden einen perfekt angepassten Rahmen anbieten zu können, werden meist Rohre verschiedener Rohrsätze und Rohrhersteller an einem Rahmen verwendet. Gewicht, Haltbarkeit und Fahreigenschaften können so optimal abgestimmt werden. Nicht selten sind daher Rohre von drei verschiedenen Herstellern in einem Rahmen verbaut.

Verbindungsmethoden:

Muffen:
Bei gemufften Konstruktionen werden die zu verbindenden Rohrenden mit Hilfe übergreifender Muffenstücke miteinander verlötet. Durch die sich daraus ergebende große Verbindungs- bzw. Lotfläche kann auf ein Lot mit sehr geringer Verarbeitungstemperatur zurückgegriffen werden. Die Auswahl der Muffen hat sich in letzter Zeit deutlich vergrößert. Dies erlaubt es, gemuffte Rahmen mit sehr unterschiedlichem Erscheinungsbild - ganz nach Kundengeschmack - anbieten zu können. Die Palette reicht von schlichten Muffenformen zu sehr verspielten Lösungen. Auf Wunsch kann ich vorhandene Muffen auch umgestalten.
Bei gemufften Rahmen löte ich mit einem 55-prozentigem, cadmiumfreien Silberlot. Dies gewährleistet eine sehr geringe Arbeitstemperatur.

Eine (unvollständige) Muffenauswahl sehen Sie hier:





Fotos: Ulrich Vogel

(Bilder anklicken - dann gelangen Sie zu weiteren Bildern und Infos zu dieser Muffe auf meiner flickr-Seite)




Bilaminate:
Hierbei werden - ähnlich der Muffenbauweise - Bauteile - in diesem Fall einzelne Rohrhülsen - dazu verwendet, die Kontaktfläche bzw. die Lotfläche an den Verbindungsstellen zu vergrößern bzw. bestimmte Rohr-Enden gezielt zu verstärken (z.B. Steuerrohr-Enden für die Steuersatzmontage). Im Gegensatz zur Muffe umgreifen diese Rohrhülsen aber nicht alle miteinander zu verbindenden Rohre, sondern sind nur über ein einzelnes Rohr übergeschoben.
Diese Rohrhülsen / Muffenstutzen werden individuell per Hand oder seriell per Laserzuschnitt hergestellt.
Bei der Bilaminate-Bauweise verwende ich je nach Bedarf ein hochfestes Silberlot, dass sich auch für Auftragslötungen eignet und / oder Neusilberlot.

Beispiele für Bilaminate-Verbindungen (mit von Hand "geschnittenen" Hülsen) sehen Sie hier:


Fotos: Maurer-Hörsch

 

Muffenlos:
Bei muffenlosen Rahmen werden die einzelnen Rohre stumpf aneinander gestoßen. Da die Kontaktflächen sehr gering sind, löte ich diese Verbindungen in aller Regel mit einem speziellen Neusilberlot, das eine sehr hohe Festigkeit aufweist. Neusilber ist eine Messing-Nickel-Legierung. Bei dem von mir verwendeten Neusilberlot ist zusätzlich noch ein geringer Silberanteil vorhanden, der für eine nochmals höhere Festigkeit bei verringerter Arbeitstemperatur (gegenüber "üblichem" Neusilber) sorgt.

Beispiele für muffenlose Verbindungen sehen Sie hier:


Fotos: Ulrich Vogel

 

 

Statements

Da einige rahmenbauspezifische Dinge regelmäßig bei mir angefragt werden, habe ich damit begonnen hierzu persönliche Statements zu schreiben und biete sie hier als download zur Lektüre an.
Wie geschrieben, es sind persönliche Statements, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Objektivität haben. Sie entspringen meiner Überzeugung, dass technisch einfache Lösungen oft die bessere Wahl sind.

Statement: Kettenspannung und Nabenschaltung

Statement:
Riemen vs Kette

Statement: Magura FIRM-tech